Influencer für Somalia - doch nicht nur das Land profitiert
Die Lage in den afrikanischen Ländern Somalia, Jemen, Südsudan und Nigeria spitzt sich seit Monaten zu...
Die Lage in den afrikanischen Ländern Somalia, Jemen, Südsudan und Nigeria spitzt sich seit Monaten zu...
Krieg, Lebensmittel- und Trinkwassernot und schlechte bis gar keine medizinische Versorgung, sorgen für große Not in den afrikanischen Ländern Somalia, Jemen, Südsudan und Nigeria. Laut Unicef werden diese Umstände für mindestens 1,4 Millionen Kinder zum Hungertod führen.
Auch den international erfolgreichen Influencer Jérôme Jarre hat dieser Fakt nicht kalt gelassen. Am vergangenen Mittwoch startete er mit einem Tweet inkl. Video eine Kampagne zur Situation in Somalia. Nachdem er mit einem befreundeten, freiwilligen Helfer in Somalia sprach, wurde ihm die brisante Situation vor Ort klar, so sagt er in seinem Video. Er wolle nicht länger dabei zusehen oder darauf warten, dass die Medien auf das Thema aufmerksam machen.
Mit seinem Video ruft er nicht nur andere Social Media Nutzer auf zu helfen, sondern fordert vor allem auch die Unterstützung anderer Influencer sowie Marken und speziell von Turkish Airlines.
🚨MAINSTREAM MEDIA WON'T TALK ABOUT IT !!!
REVOLTING !!!LET'S MAKE NOISE !!!#TurkishAirlinesHelpSomalia 🚨 pic.twitter.com/iiyQrzyLC9— JÉRÔME JARRE (@jeromejarre) March 15, 2017
Der Aufruf und die Idee dahinter, sollen in erster Linie den Menschen in Armut helfen und für Aufmerksamkeit sorgen. In der Tat kommt das im Alltag häufig zu kurz - so grausam es ist, es gerät in Vergessenheit.
Der grundsätzliche Ansatz von Jérôme ist also definitiv zu unterstützen.Neben Jérôme haben sich mittlerweile auch einige weitere Influencer wie z.B. Casey Neistat, Juanpa Zurita und Stars wie Ben Stiller als Unterstützer bekannt. Sie alle nutzen ihre Bekanntheit und Reichweite im Sinne der Spendenaktion ''gofundme - LOVE ARMY FOR SOMALIA'', die mittlerweile aus dem ersten Video entstanden ist und schon heute das Spendenziel von 2 Mio. USD übertroffen hat.
Gewinner der Aktion von Jérôme und seinen Influencer-Kollegen ist aber letzten Endes nicht nur das ostafrikanische Land Somalia. Bereits in seinem ersten Video (siehe oben) spricht Jérôme an, dass Turkish Airlines die einzige Airline sei, die Somalia anfliege und bittet sie um Mithilfe, schließt sie sogar in den Kampagnenhashtag ein: #TurkishAirlinesHelpSomalia (neben dem zweiten Hashtag #LoveArmyForSomalia).
Im Laufe der folgenden Tage sichert Turkish Airlines dann, entsprechend unter Druck gesetzt durch die Hohe Reichweite, Hilfe zu. Sicherlich ist es aufgrund aktueller Sanktionen und Embargos nicht mit einfachen Mitteln möglich Güter nach Somalia einzuführen, in seinem Video spricht Jérôme in einem Nebensatz aber auch davon, dass NGO's sich vor Ort um die Verteilung der Hilfsgüter kümmern werden. Warum also der Umweg über Turkish Airlines?
Bei allem Guten an der Sache bleibt ein Gedanke daher leider nicht aus: War ggf. auch Turkish Airlines an der Konzeption der Hilfsaktion beteiligt? Insbesondere aufgrund aktueller Tourismus-Warnungen für die Türkei und damit einhergehenden Verlusten für die Airline, wäre eine kleine Image-Verbesserung aktuell nicht das Schlechteste.
Da wir hierfür jedoch keine Belege haben, hoffen wir, dass dem nicht so ist (verschleierte Werbung sucks) und finden die Aktion und die Reaktion von Turkish Airlines einfach großartig. Falls es doch ein Mitwirken der Airline gab, mindert es den wichtigsten Outcome der Kampagne (die Hilfe für Somalia) zum Glück nicht. Das Vertrauen in die Marke und in die Influencer wäre aber womöglich stark beschädigt, sollte eine Beteiligung offenkundig werden.
Ein Argument dafür, dass zumindest Casey Neistat und Ben Stiller nichts von einer Beteiligung wissen. Ein solches Risiko auf Rufschädigung und Vertrauensverlust gehen die beiden Medienprofis höchstwahrscheinlich nicht ein - Turkish Airlines hoffentlich auch nicht :)